Umsetzungsberatung zu Elektromobilität: Potenziale für Unternehmen
Nicht nur Privatpersonen setzen vermehrt auf E-Autos, auch für Unternehmen spielt das Thema Elektromobilität inzwischen eine große Rolle. Doch die Umstellung auf Elektromobilität birgt nicht ausschließlich Chancen, sondern auch Risiken und ist zudem ohne eine fundierte Beratung oft komplexer als zunächst gedacht. Besonders im Hinblick auf das Verbrenner-Verbot, das Anfang 2023 von der Europäischen Union beschlossen wurde, ist so oder so ein Umdenken nötig.
Wie kann der Umstieg auf Elektromobilität in Unternehmen gelingen? Welche Aspekte müssen bei der Planung berücksichtigt werden? Wir haben uns mit der Thematik befasst und geben Ihnen Ideen an die Hand, wie die ersten Schritte Richtung e-mobile Zukunft auch in Ihrem Unternehmen gelingen können.
Umsetzungsberatung zu Elektromobilität: Potenziale für Unternehmen
Was hält Unternehmen ab?
Die Umstellung auf E-Mobilität ist für Unternehmen vielschichtig und bevor es an die Planung geht, sollten Zweifel aus dem Weg geräumt und mögliche Herausforderungen besprochen werden. Letztendlich sollten immer die individuellen Ansprüche berücksichtigt, allerdings auch neue Arbeitsweisen in Betracht gezogen werden – eine Umsetzungsberatung kann in dem anstehenden Prozess eine große Stütze sein.
Mögliche Risiken und Herausforderungen im Überblick:
- Hohe Kosten
Viele denken bei Elektrofahrzeugen an hohe Anschaffungskosten. Die Betriebskosten sind allerdings bei einem E-Auto in der Regel niedriger als die bei einem Verbrenner. Es ist außerdem gut möglich, dass die Kosten für die Batterie in Zukunft sinken werden und somit auch die Anschaffungskosten. Staatliche Förderungen bieten zudem einen Anreiz und sollten bei der Kostenaufstellung berücksichtigt werden. Laut einer Studie der niederländischen Forschungsorganisation TNO werden batteriebetriebene LKW sogar bereits 2030 wirtschaftlich günstiger, dabei aber genauso leistungsfähig sein als Diesel-LKW.
- Fehlende Angebote
Es stimmt sicherlich, dass noch vor wenigen Jahren das Angebot der elektrischen Nutzfahrzeuge begrenzt war. Doch das hat sich geändert. Immer mehr Automobilhersteller haben vollelektrische Transporter im Portfolio und da das Verbrenner Verbot nun als beschlossene Sache gilt, werden davon noch viele mehr den Markt erobern.
- Reichweitenangst
Ein immer wiederkehrendes Diskussionsthema ist die Reichweite eines E-Fahrzeugs und sorgt besonders bei Unternehmen für Skepsis. Wie aufwendig ist das Laden bei Geschäftsreisen oder in der Logistik? Fakt ist, dass viele E-Fahrzeuge bereits über eine Reichweite von durchschnittlich um die 400 Kilometer verfügen und es Tricks gibt, diese sinnvoll einzusetzen. Auch die Ladeinfrastruktur wurde in den letzten Jahren deutlich optimiert und dank praktischer Apps ist die nächste Ladestation schnell gefunden. Außerdem lässt sich auf dem Firmenparkplatz eben diese Möglichkeit des Ladens schaffen, sodass die Firmenfahrzeuge sofort einsatzbereit sind.
Welche Chancen bietet das Thema Elektromobilität für Unternehmen?
Der Umstieg auf Elektromobilität ist eine Maßnahme, die es womöglich bedarf, wenn wir uns mit dem Klimawandel und seinen Folgen beschäftigen – doch wie so oft, bringen Veränderungen auch Chancen mit sich. Besonders Unternehmen können von einer Elektro-Flotte profitieren und das Marktpotenzial deutlich steigern. Was sind die Chancen und die Möglichkeiten, die diese Veränderung erzielen kann?
Die Chancen für Unternehmen im Überblick:
- Attraktivität steigern
Manchmal liegen die Chancen nicht direkt auf der Hand, da braucht es etwas Weitsicht. Der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt, immer mehr Unternehmen müssen sich sehr um geeignete Arbeitnehmer bemühen. Besonders junge Bewerber achten zunehmend darauf, wie nachhaltig der zukünftige Arbeitgeber agiert. Denn Nachhaltigkeit signalisiert oftmals unterbewusst, dass der Arbeitgeber moderne sowie flexible Strukturen bietet und wertschätzend mit seinen Mitarbeitern umgeht. Ein Unternehmen, das Fortschritt als Chance sieht, wird attraktiver wahrgenommen als ein Unternehmen, das Neues ablehnt.
- Wettbewerbsvorteil nutzen
Wer sich mit den Themen der Zukunft beschäftigt, kann eine Unternehmenskultur schaffen, die auch nach außen sichtbar wird. Somit bietet der Umstieg auf Elektromobilität die Möglichkeit, sich neu aufzustellen und einen individuellen Weg einzuschlagen, der sich von anderen Unternehmen unterscheidet.
Wie bereits erwähnt, die Anschaffungskosten von E-Fahrzeugen sind oftmals abschreckend. Mit einer langfristigen Planung lassen sich die Gesamtkosten jedoch durch die Betriebskosten reduzieren – mit einer umfassenden Kostenaufstellung, möglichst mithilfe eines Experten, kann die Umstellung auch zur Chance werden.
- Bekanntheitsgrad steigern
Wer die Dinge anders macht, fällt auf. Selbst traditionsreiche Unternehmen, die bereits in der Region fest verwurzelt sind, können ihren Bekanntheitsgrad durch die Umstellung auf Elektromobilität noch weiter steigern. Zumal Unternehmen das Laden auf dem Firmengelände auch beispielsweise für Nicht-Mitarbeiter zur Verfügung stellen könnten.
- Systematische Vorbereitung
Wie bereits mehrfach betont – das Verbrenner-Verbot wird kommen und es werden in Zukunft verschiedene Maßnahmen nötig sein, um zukünftige Klimaziele zu erreichen. Bedeutet auch, dass ein Umdenken bzw. Umstrukturieren erforderlich ist. Unternehmen, die sich spätestens heute mit der Thematik beschäftigen und E-Mobilität sukzessive integrieren, müssen sich später nicht von jetzt auf gleich neu ausrichten.
Elektromobilität sinnvoll integrieren: Welches Konzept passt am besten?
Wenn es um das Thema „Elektromobilität“ geht, sehen viele Unternehmen das große Ganze. Kein Wunder, dass viele vor der Thematik zurückschrecken. Doch so falsch ist es gar nicht, ganzheitlich und langfristig zu planen, vielmehr sollte der Prozess Zwischenziele beinhalten und vor allem den individuellen Möglichkeiten, Kapazitäten und Herausforderungen entsprechen.
Vom Umstieg auf eine eigene Elektroflotte oder der Investition in eine Ladeinfrastruktur sind unterschiedliche Konzepte möglich. Zum Beispiel lässt sich bei der Bereitstellung eines Fahrzeugpools verschiedene Fahrzeugvarianten integrieren – E-Fahrzeuge beispielsweise für kurze Strecken, Verbrenner für lange Fahrtwege.
Oder kann der Fahrzeugpool durch E-Bikes oder E-Roller ergänzt werden, um schnell von A nach B zu kommen? Welche Fahrten gibt es, wie oft sind Fahrzeuge unterwegs – eine Bestandsaufnahme ist einer der ersten Schritte.
Auch zurückgelegte Dienstfahrten sollten analysiert werden, Fördermöglichkeiten geprüft und Anreize geschaffen werden, damit sich Mitarbeiter langfristig für ein E-Auto als Dienstwagen entscheiden. Gespräche, Aufklärungsarbeit, Transparenz und eine intrinsische Motivation sind hierfür wichtige Eckpfeiler, die durch das Erleben einer nachhaltigen Unternehmenskultur außerdem gestärkt werden. Auch für Pendler und Auszubildende lassen sich diesbezüglich Konzepte erarbeiten – welche Mobilitätslösungen können hierfür zum Einsatz kommen? Inwieweit kann das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefördert werden? Ist es sinnvoll, eine Carsharing-Variante anzubieten?
Oftmals können Unternehmen ihren Mitarbeitern Lademöglichkeiten zur Verfügung stellen oder sogar eine umfangreiche Ladeinfrastruktur schaffen, die je nach Kapazität auch Anwohner aus der Region nutzen können.
Es gibt verschiedene Varianten in Bezug auf Elektromobilität. Um sich als Unternehmen für eine davon entscheiden zu können, hilft häufig ein Blick von außen. Eine Umsetzungsberatung bietet eine objektive Unterstützung in der Vorbereitung und natürlich auch im Prozess selber.
Wie kann eine Umsetzungsberatung bei dem Vorhaben helfen?
Wie so oft ist eine externe Beratung lohnenswert und schafft Klarheit direkt bei der Planung. Dabei sollte eine Umsetzungsberatung die folgenden Aspekte beinhalten:
Hierbei wird der Ist-Zustand unter die Lupe genommen, nicht zuletzt, um Ziele auszuarbeiten und den Aufwand realistisch einschätzen zu können.
- Rechtliche Fragen
Es gibt rechtliche Vorgaben, die von Anfang an bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise werden durch die Bundesnetzagentur Kriterien vorausgesetzt, um Lademöglichkeiten auf dem Firmengelände zu integrieren.
- Das passende Konzept
Nach einer umfangreichen Analyse des Ist-Zustands und einen Ausblick auf den Soll-Zustand und unter Berücksichtigung rechtlicher Vorgaben, wird ein Konzept erarbeitet.
Die anfallenden Kosten werden errechnet und ein entsprechender Kostenplan aufgestellt.
- Fördermöglichkeiten
Nachdem das Konzept erarbeitet wurde, lassen sich Fördermöglichkeiten recherchieren, um diese in den Kostenplan zu integrieren. Hierbei ist es wichtig, bestehende Fristen und Vorgaben bezüglich einer Förderung im Blick zu behalten.
- Fahrzeuge & Infrastruktur
Teil der Umsetzungsberatung sollte außerdem sein, die zukünftige Infrastruktur zu erarbeiten, mögliche Fahrzeuge zu recherchieren und in die tatsächliche Umsetzung zu gehen. Welche Fahrzeuge werden gebraucht? Was erfüllt die individuellen Ansprüche? Welche technischen Vorgaben gibt es?
Fazit
Elektromobilität erfolgreich integrieren – auch wenn die Umstrukturierung für Unternehmen Herausforderungen mit sich bringt, bietet diese auch viel Potenzial. Mit einer klaren Vision, einem Konzept, das individuell auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten ist, einem strukturierten Vorgehen und Unterstützung von außen kann diese Veränderung neue Möglichkeiten schaffen und das Marktpotenzial steigern.
Bildquelle: stock.adobe.com ©Emanuel Corso
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