Entscheidung unter Risiko
Entscheidung unter Risiko
Eine Entscheidung unter Risiko ist eine Entscheidung, bei der der Entscheidungsträger die möglichen Ausprägungen künftiger Umweltzustände kennt, jedoch keine vollständigen Informationen darüber hat, welche Ausprägungen eintreten werden. In der Betriebswirtschaftslehre und der Entscheidungstheorie wird diese Art der Entscheidungsfindung auch als Entscheidung unter unvollständiger Information bezeichnet. Bei Entscheidungen unter Risiko sind somit die Erwartungen unsicher und die mit der Entscheidung verbundenen Konsequenzen nicht vollständig absehbar.
Informationsgrad
Entscheidungen unter Risiko hängen unmittelbar mit dem zugrunde liegenden Informationsgrad zusammen. Der Informationsgrad kann in vier Stufen unterteilt werden: Sicherheit, Risiko, Ungewissheit und Unsicherheit. Die Entscheidung unter Sicherheit liegt vor, wenn der Eintritt eines künftigen Umweltzustands zu 100 % determiniert ist. Bei der Entscheidung unter Risiko können den möglichen Ausprägungen künftiger Umweltzustände subjektive oder objektive Eintrittswahrscheinlichkeiten zugeordnet werden. Subjektive Eintrittswahrscheinlichkeiten gibt es beispielsweise beim Lotto oder Roulette, objektive können Schätzungen (etwa aufgrund von Erfahrungswerten) zugrunde liegen. Bei der Entscheidung unter Ungewissheit sind die möglichen Ausprägungen künftiger Umweltzustände zwar bekannt, aber keine Wahrscheinlichkeiten können zugeordnet werden. Unsicherheit schließlich beinhaltet die Möglichkeit von ex post-Überraschungen. Letztere sind der „Wechsel der Erwartung aufgrund des Eintreffens neuer Daten“.
Entscheidungsprozess
Bei der Entscheidungsfindung unter Risiko geht es darum, den erwarteten Nutzen der verschiedenen Handlungsoptionen abzuschätzen und diejenige Option auszuwählen, die den höchsten erwarteten Nutzen bietet. Hierbei werden die erwarteten Konsequenzen jeder Handlung mit ihren jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeiten multipliziert und anschließend addiert. Die Handlung mit dem höchsten erwarteten Nutzen wird dann ausgewählt. Diese Methode wird als Erwartungswert-Methode bezeichnet. Es gibt jedoch auch andere Ansätze, wie beispielsweise die Maximin-Methode, bei der die schlechtesten Konsequenzen jeder Handlung betrachtet werden, oder die Maximax-Methode, bei der die besten Konsequenzen jeder Handlung betrachtet werden.
Risikominimierung
Risiken können auf verschiedene Weise minimiert werden. Eine Möglichkeit besteht darin, die Eintrittswahrscheinlichkeiten zu reduzieren. Hierbei können beispielsweise durch geeignete Maßnahmen die Wahrscheinlichkeiten von negativen Ereignissen verringert werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Konsequenzen von Ereignissen zu minimieren. Hierbei können beispielsweise durch Versicherungen oder andere Absicherungsmaßnahmen die finanziellen Auswirkungen von Ereignissen reduziert werden. Auch Diversifikation kann ein wirksames Mittel sein, um Risiken zu minimieren. Dabei wird das Risiko auf verschiedene Anlagen oder Produkte verteilt, um das Gesamtrisiko zu reduzieren.
Beispiele
Entscheidungen unter Risiko werden in vielen Bereichen getroffen. In der Betriebswirtschaftslehre sind dies insbesondere Unternehmer und Manager, die Entscheidungen im Rahmen ihres Unternehmens treffen müssen. Hierbei geht es beispielsweise um Investitionsentscheidungen, Produktionsentscheidungen oder Marketingentscheidungen. Auch im Bereich der Finanzwirtschaft, insbesondere im Aktienhandel oder bei der Verwaltung von Portfolios, spielen Entscheidungen unter Risiko eine große Rolle. Im Alltag treffen Menschen ebenfalls Entscheidungen unter Risiko, beispielsweise beim Kauf eines Autos oder bei der Wahl einer Versicherung.
Welche Methoden kann ich Nutzen wenn es um „Entscheidung unter Risiko“ geht?
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Six Sigma: Diese Methode konzentriert sich auf die Reduzierung von Fehlern und Variabilität in einem Prozess. Sie basiert auf der Sammlung und Analyse von Daten, um Probleme und Fehlerquellen zu identifizieren und zu beseitigen. Durch die Anwendung von Six Sigma kann das Risiko von Fehlern und Ausfällen in einem Prozess erheblich reduziert werden.
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FMEA: Diese Methode ist ein strukturiertes Verfahren zur Identifizierung, Bewertung und Reduzierung von Risiken. Sie basiert auf der Analyse von potenziellen Fehlern und ihren Auswirkungen auf den Prozess oder das System. Die FMEA umfasst die Bewertung der Schwere des potenziellen Schadens, der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Entdeckungswahrscheinlichkeit des Fehlers. Durch die Anwendung von FMEA können potenzielle Risiken identifiziert und Maßnahmen ergriffen werden, um diese zu reduzieren oder zu eliminieren.
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Erwartungswert-Methode: Bei dieser Methode werden die erwarteten Konsequenzen jeder Handlung mit ihren jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeiten multipliziert und anschließend addiert. Die Handlung mit dem höchsten erwarteten Nutzen wird dann ausgewählt.
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Maximin-Methode: Bei dieser Methode wird die schlechteste Konsequenz jeder Handlung betrachtet. Die Handlung, die die beste schlechteste Konsequenz hat, wird ausgewählt.
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Maximax-Methode: Bei dieser Methode wird die beste Konsequenz jeder Handlung betrachtet. Die Handlung, die die beste Konsequenz hat, wird ausgewählt.
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Entscheidungsbaum-Analyse: Bei dieser Methode werden Entscheidungen und Ereignisse in einem Entscheidungsbaum dargestellt. Jeder Zweig des Baums repräsentiert eine Entscheidung und die möglichen Konsequenzen. Die Wahrscheinlichkeiten werden an den Zweigen des Baums angegeben und der erwartete Nutzen wird berechnet, um die beste Entscheidung zu treffen.
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Monte-Carlo-Simulation: Diese Methode basiert auf der Generierung von Zufallszahlen, um die Eintrittswahrscheinlichkeiten der möglichen Ereignisse zu simulieren. Die Ergebnisse werden mehrmals berechnet, um eine Verteilung der möglichen Ergebnisse zu erhalten. Die beste Entscheidung wird dann auf der Grundlage der erwarteten Ergebnisse getroffen.
Fazit
Entscheidungen unter Risiko sind eine wichtige Entscheidungsart in der Betriebswirtschaftslehre und der Entscheidungstheorie. Sie basieren auf unvollständigen Informationen und unsicheren Erwartungen. Um Risiken zu minimieren, können Eintrittswahrscheinlichkeiten reduziert oder Konsequenzen minimiert werden. Diversifikation kann ebenfalls ein wirksames Mittel sein, um das Gesamtrisiko zu reduzieren.