Innovation hat oft gar nichts mit F&E zu tun
Die Verantwortung dafür, dass genug Innovationen entstehen, kann und darf nicht immer in die F&E-Abteilungen eines Unternehmens „abgeschoben“ werden.
Für gute Ideen braucht es nicht zwingend immer Entwickler, Forschende und Ingenieure. Gute Ideen kann jeder haben. Oft kommen die besten Ideen sogar von Mitarbeitern und Externen, die völlig fachfremd sind. Oder von Anwendern.
Vor diesem Hintergrund kann man den Bericht der Expertenkommission „Forschung und Innovation“ (EFI) der Bundesregierung auch anders interpretieren. Die Experten mahnen, dass vor allem die mittelständischen Unternehmen immer weniger in den Bereich F&E investieren. Dies sei für den Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Vergleich schädlich. Doch genau das ist es nicht – nämlich dann, wenn gleichzeitig in die Ideenentwicklung investiert wird.
Viele erfolgreiche StartUps und US-amerikanische New-Economy-Unternehmen machen es vor: sie erobern ohne F&E-Bereich, ausschließlich mit einer Handvoll Mitarbeiter – und vor allem einer guten Idee – den Markt.
Dieses Phänomen ist nicht neu. Schon lange weiß man, dass ein großer Teil produzierender Unternehmen keine F&E-Investitionen tätigt. Schon in der 80er Jahren fand man heraus, dass 40% aller amerikanischen Unternehmen keine F&E-Ausgaben verzeichneten. Und 2008 bewies eine Studie, dass ca. die Hälfte aller europäischen Unternehmen im Bereich F&E zum Zeitpunkt der Befragung nicht aktiv war.
Was an den Studienergebnissen sehr interessant ist: der wirtschaftliche Ertrag dieser Unternehmen unterschied sich durchschnittlich nicht von dem forschender Unternehmen.
Das Geheimnis des (Innovations-)Erfolgs heißt also nicht, ausschließlich in Forschung und Entwicklung zu investieren – sondern die Ideen aller Mitarbeiter eines Unternehmens zu nutzen, zu pflegen und auszubauen.
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