Ausbildereignungsprüfung erfolgreich bestehen
Das Handwerk lebt von seinen qualifizierten Fachkräften! Um die Schulabgänger auszubilden, bedarf es neben der notwendigen fachlichen Kompetenz gewisser pädagogischer Kenntnisse, sodass ein Ausbilderschein erworben werden muss. Dafür ist eine Ausbilderprüfung abzulegen, die aus einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung besteht.
Wissenswertes zur Ausbildereignungsprüfung (AEVO) mit nützlichen Tipps

Die schriftliche Prüfung für den AdA-Schein dauert 180 Minuten!
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Was ist ein Ausbilderschein?
Wer Lehrlinge ausbilden möchte, muss den Ausbilderschein mit der Ablegung der AEVO-Prüfung (Ausbildereignungsverordnung) erlangen. Das Dokument bescheinigt eine mit Erfolg absolvierte Ausbildung der Ausbilder (AdA).
Das Wissen, dass bei der AdA-Prüfung abgefragt wird, können sich die Betroffenen in Vorbereitungskursen aneignen. Die Teilnahme ist nicht verpflichtend, muss allerdings aus eigener Tasche bezahlt werden. Es empfiehlt sich, diese Trainingsprogramme entweder als Präsenzunterricht oder als Online-Angebot bei spezialisierten Anbietern wie Bnw-seminare.de/produkt-kategorie/aevo/ zu buchen. Auch Crashkurse sind möglich.
Voraussetzungen zur Ablegung der Ausbildereignerprüfung
In der Regel ist der Ausbilderschein Teil der Meisterausbildung. Wer auf eine Meisterschule geht, hat im Normalfall Interesse daran, selbst einen Betrieb zu gründen oder schneller auf der Karriereleiter voranzukommen, wobei eine Ausbilderlizenz hilfreich ist.
Wer ohne Meisterbrief den Weg des Ausbilders einschlagen möchte, sollte schon eine eigene Berufsausbildung abgeschlossen haben. Im Idealfall ist das in dem Beruf geschehen, in dem zukünftige Lehrlinge ausgebildet werden sollen. Damit haben die Ausbildenden den notwendigen fachlichen Wissensbereich abgedeckt.
Zusätzlich ist es empfehlenswert, als angehende Ausbilderin oder angehender Ausbilder beim Umgang mit jungen Menschen keine Probleme zu haben. Es sollten gewisse pädagogische Kompetenzen vorhanden sein und die Fähigkeit, eine Ausbildung strukturiert vorzubereiten und abzuarbeiten. Eine Altersbeschränkung ist nicht vorgesehen.
Ablauf der Ausbildung zum Ausbilder
Eine staatlich kontrollierte Lehranstalt zur Ausbildung von Ausbildern gibt es nicht. Das notwendige Wissen muss sich in Vorbereitungskursen oder in Eigenregie angeeignet werden. Je nach Zeitbudget und Vorwissen der Prüflinge sind dafür etwa 100 Stunden à 45 Minuten notwendig. Sogenannte Crash-Kurse werden als Intensivkurs innerhalb einer Woche durchgeführt. Sowohl Präsenz- als auch Online- sowie Hybridformate sind möglich. Nach den Vorgaben der AEVO ist die Ausbildung bundeseinheitlich in vier Handlungsfelder eingeteilt:
- Prüfung der Ausbildungskompetenzen sowie die Planung des Ablaufes
- Vorbereitung der Ausbildung und Mitwirkung bei der Anstellung von Auszubildenden
- Durchführung der Ausbildung
- Abschluss der Ausbildung
Die Prüfung zur Ausbilderin oder zum Ausbilder
Die Prüfung zum Ausbilder setzt sich aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil zusammen.
Die schriftliche Prüfung
Die schriftliche Prüfung für Ausbilder im Handwerk dauert 3 Stunden und basiert auf den vier angegebenen Handlungsbereichen. Sie umfasst 80 Multiple-Choice-Fragen mit jeweils sechs Antwortmöglichkeiten, die von typischen Ausbildungssituationen ausgehen. Mehrere Antworten sind möglich. Die Prüfung gilt als bestanden, wenn die Hälfte der möglichen Punktzahl erreicht wird. Die Prüflinge haben das Recht, den Test zweimal zu wiederholen.
Die praktische Prüfung
Der praktische Teil der Prüfung besteht aus der Präsentation einer Ausbildungssituation und einem abschließenden Fachgespräch. Die Ausbildungssituation wird von den Prüflingen selbst ausgewählt, die Präsentation ist auf 15 Minuten angesetzt. Alternativ dazu kann die Ausbildungssituation auch in der Praxis vorgeführt werden, wobei eine dritte Person benötigt wird. Diese kann entweder ein Auszubildender oder ein Mitglied des Prüfungsausschusses sein.
Das Fachgespräch dauert ebenfalls etwa 15 Minuten. Dabei wird auf die Auswahl und Gestaltung des Prüfungsthemas näher eingegangen. Die Ausnahme bilden die Bereiche Landwirtschaft und Hauswirtschaft, bei denen sich die praktische Prüfung auf etwa 60 Minuten ausdehnt.
Tipps für die schriftliche Prüfung
Die Bearbeitung der Prüfungsfragen bedarf einer Phase hoher Konzentration. Es empfiehlt sich daher, ausgeschlafen zum Termin zu erscheinen. Außerdem lohnt es sich, die Fragen genau zu lesen, damit keine Flüchtigkeitsfehler auftreten. Im Hinblick auf die Anzahl der Fragen ist ein Zeitmanagement nötig, da für jede Frage nur etwa 2 Minuten zur Verfügung stehen. Folgende Tipps tragen dazu bei, dass die vorhandene Zeit optimal eingeteilt werden kann:
- Post-its bei Gesetzestexten: Sofern es die zuständige Handwerkskammer erlaubt, können wichtige Gesetzestexte mit Post-its markiert werden, damit sie schneller gefunden werden. Die kleinen Zettel dürfen jedoch keine Kommentare enthalten.
- Wichtige Fragen zuerst beantworten: Bei manchen Fragen kann eine höhere Punktzahl erreicht werden. Es empfiehlt sich, diese zuerst anzugehen.
- Fragen ohne Hilfsmittel bevorzugen: Bei einigen Aufgabe muss im Gesetzestext gesucht werden. Dies ist zeitaufwändig, weshalb zuerst die Fragen beantwortet werden sollten, die ohne Hilfsmittel auskommen.
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