Qualitätsbeauftragter in der Pflege: Darauf kommt es an


Wer Menschen beruflich pflegt, ist vielseitig gefordert. Es braucht Menschenkenntnis, Geduld und Einsatzwillen, um diese Arbeit umzusetzen. Deshalb ist es notwendig, Qualitätsbeauftragte einzusetzen, die das gesamte Ablaufsystem im Blick haben und alle Beteiligten unterstützen. Je besser alles geplant ist und miteinander harmoniert, desto hochwertigere Qualität kann geboten werden. Besonders in der Pflege ist dieser Anspruch unverzichtbar.

Für Qualität und Wettbewerbsfähigkeit

Qualität sollte jedes Unternehmen liefern, doch wenn es um die Pflege von Menschen geht, sind die Ansprüche besonders hoch. Deshalb müssen alle Mitarbeiter nicht nur ihr Bestes geben, sondern sich auch in der Einhaltung von Standards auskennen, die für ihre Arbeit gelten. Für viele Tätigkeiten existieren Vorgaben, die der Sicherheit des Personals und der Patienten dienen. Hier braucht es das perfekte Qualitätsmanagement in der Pflege, um alle Standards umzusetzen und neuen Entwicklungen umgehend Folge zu leisten.

Je besser ein Unternehmen die Qualitätsansprüche umsetzt, desto besser ist sein Ruf. Was wiederum dafür sorgt, dass Menschen diese pflegerische Einrichtung anderen bevorzugen werden. Letztlich sollte es aber darauf ankommen, dass die Hilfe für den Menschen ein Herzensanliegen ist, das von allen Beteiligten umgesetzt wird. Qualitätsbeauftragte stehen Mitarbeitern und Führungskräften bei diesem Prozess beratend, schulend und arrangierend zur Seite und kümmern sich darum, dass der Alltag für alle Beteiligten zu einer positiven Erfahrung wird.

Welche Aufgaben übernimmt ein Qualitätsbeauftragter in der Pflege?

Pflegedokumentation

In der Pflege muss jeder Handgriff dokumentiert werden. Nur so ist es möglich, dass alle Beteiligten auf dem Laufenden sind und die notwendige Fürsorge geben können. Ein Qualitätsbeauftragter beschäftigt sich mit den festgehaltenen Informationen, überprüft sie auf ihre Richtigkeit und gibt Hinweise, wie sich die Dokumentation einfacher und zeitsparender umsetzen lässt.

Risikomanagement

In jedem Unternehmen existieren Risikoschwerpunkte. In der Pflege geht es um das mögliche Ausfallen von Pflegekräften im Krankheitsfall, Überbelegungen, Engpässe in der Materialversorgung oder Hygienefragen.

Da sich Situationen schnell verändern können, braucht es Ablaufpläne und strukturelle Anweisungen, die befolgt werden, sollte es zu einer Krisensituation kommen. Das heißt, dass alle Mitarbeiter mit diesen Plänen vertraut sind und wissen, was sie im Ernstfall zu tun haben.

Qualitätsbeauftragte kontrollieren die Konzepte, hinterfragen diese auf ihre Durchführbarkeit und passen sie an, wenn sich die Bedingungen verändern. Sie finden die Schwachstellen im Unternehmensablauf, analysieren diese, entwickeln Maßnahmen und setzen sie in die Praxis um.

Beschwerdemanagement

Gibt es Problem im Unternehmen, braucht es einen Ansprechpartner, der ein offenes Ohr hat und sich der Schwierigkeiten annimmt. Je schneller Unstimmigkeiten auf den Tisch kommen, desto eher profitieren Pflegekräfte und Patienten von einem harmonischen Klima.

Wer sich als Qualitätsbeauftragter um Beschwerden kümmert, braucht Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl. Oft entstehen Schwierigkeiten aufgrund der Struktur von Abläufen, die sich nicht innerhalb weniger Tage verändern lassen. Besonders heikel wird es, wenn zu wenig Pflegekräfte im Unternehmen arbeiten und die Arbeit von anderen Fachkräften zusätzlich übernehmen müssen. Hier braucht es eine Stimme, die zwischen Personal und Führungskräften vermittelt und einen Kompromiss findet, mit dem beide Seiten zufrieden sein können.

Im Beschwerdemanagement sind Qualitätsbeauftragte auch Ansprechpartner für Patienten, die mit ihrer Versorgung nicht zufrieden sind. In diesem Fall geht es darum, die Beschwerden zu hinterfragen und die Ursachen herauszufinden, um diese abzustellen. Dazu gehören Schulungen der Mitarbeiter, in denen Missstände angesprochen und mögliche Veränderungen diskutiert werden.

Förderung interner und externer Kommunikation

Wie in einem Unternehmen kommuniziert wird, entscheidet über Wachstum oder Untergang. Klappt die interne Kommunikation nicht und liegen sich Führungskräfte und Angestellte verbal ständig in den Haaren, wird sich das negativ auf das Unternehmen auswirken.

Wer sich als Mitarbeiter unverstanden fühlt, wird den Arbeitsplatz wechseln. Niemand möchte nur als Arbeitskraft angesehen werden. Jeder Angestellte erwartet von Zeit zu Zeit ein aufmunterndes Wort, ein Lob oder Anerkennung für seine Leistung.

Auseinandersetzungen innerhalb der pflegenden Belegschaft sollten ebenfalls unter die Lupe genommen werden. Wenn ein Pflegeteam keine harmonischen Beziehungen lebt, leidet auch der Arbeitsprozess unter dieser Tatsache. Wer sich über andere Personen ärgert, lässt seinen Unmut unter Umständen unbewusst an den Patienten aus. Wer sich ausgeschlossen fühlt, kann depressiv werden und fällt krankheitsbedingt immer häufiger aus.

An dieser Stelle greifen Qualitätsbeauftragte ein und bringen Betroffene mithilfe von Teamsitzungen an einen Tisch. Menschen haben unterschiedliche Charaktere, die einander genügend Stoff für verbale Explosionen liefern. Hier ist jeder gezwungen, sich mit sich selbst und seinen Überzeugungen auseinanderzusetzen. Damit sich das betriebliche Klima harmonisiert und eine positive Haltung aller Mitarbeiter für einen entspannten Umgang sorgt.

Im Bereich der externen Kommunikation kann die Qualitätssicherung von außenstehenden Experten begutachtet und beurteilt werden. Bekanntlich sehen Außenstehende eine Situation mit anderen Augen und erkennen Schwachpunkte, die betriebsintern nicht erkannt werden.

Außerdem lässt sich in diesem Bereich an der Schulungen Kommunikation zwischen Angestellten und der Führungsetage arbeiten. Auch hier gibt es in den meisten Fällen Handlungsbedarf, um das Klima zu verbessern. Damit es zu konstruktiven Gesprächen kommt, müssen beide Seiten ihre Überzeugungen und Beweggründe hinterfragen und sich in die Lage des jeweils anderen versetzen. Um gemeinsam zufriedenstellende Lösungen zu erarbeiten.

Mitarbeiter schulen

Regelmäßige Veränderungen im Qualitätsmanagement sorgen dafür, dass es ständig neue Regelungen zu beachten gibt. Qualitätsbeauftragte sorgen dafür, dass jeder Mitarbeiter eines Unternehmens stets auf dem Laufenden ist, indem Teamsitzungen anberaumt werden, die qualitätsrelevante Themen besprechen.

Qualitätsmanagement Handbuch

Das sogenannte QM Handbuch enthält alle Aufzeichnungen, die der Qualitätssicherung in einem Unternehmen diesen. Es ist mittlerweile nicht mehr zwingend vorgeschrieben, gibt Außenstehenden aber einen guten Einblick in die Struktur des Unternehmens und in die Bemühungen der Qualitätssicherung. Hier findet sich der Entwicklungsweg des Unternehmens mit all seinen Verbesserungen in allen Bereichen.

Vorschlagswesen

Qualitätsbeauftragte kümmern sich auch um die Möglichkeit, wie Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge und neue Ideen einbringen können. Werden diese eingereicht, ist es ihre Aufgabe, den Vorschlägen nachzugehen und sie hinsichtlich ihrer Effektivität zu prüfen. Lassen sich durch diese Maßnahmen positive Veränderungen herbeiführen, ist es auch Aufgabe der Qualitätsbeauftragten, die entsprechenden Mitarbeiter für eine Belohnung vorzuschlagen.

Fazit

Qualitätsbeauftragte sind die gute Seele eines Unternehmens. Sie kümmern sich darum, den Überblick zu haben, damit alle Strukturen perfekt zusammenspielen können. Sie sind die Brücke zwischen Personal und Chefetage, haben ein offenes Ohr für Probleme, kümmern sich um den zwischenmenschlichen Zusammenhalt und sind in der Lage, produktive Strukturen hinsichtlich Effektivität zu hinterfragen.

Qualitätsbeauftragte müssen sich in vielen Bereichen auskennen und stets auf Veränderungen eingestellt sein. Die Entwicklung sorgt dafür, dass sich Menschen und unternehmerische Strukturen verändern. Was bedeutet, dass jeder Tag etwas Neues bringt, was gelebt und erneut organisiert werden will.

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