Macht die Türen auf für Design Thinking 2.0
Jede Innovation beginnt mit einer außergewöhnlichen Idee. Um diese möglichst kundennah zu finden, wurde in den 90ern in den USA das Konzept „Design Thinking“ entwickelt. Weltweit bieten mittlerweile viele Universitäten Design-Thinking-Ausbildungen an. Seit 2005 bzw. 2007 gibt es in Palo Alto (d.school) und Potsdam (HPI) von Hasso Plattner gestiftete Bildungseinrichtungen, die sich ausschließlich dem „Design“ im Innovationsprozess verschrieben haben. Großunternehmen und Konzerne, wie die Deutsche Bank, Daimler, Siemens oder Vodafone praktizieren Design Thinking in ihren Think-Tanks. Das große Ziel: Herausragende Ideen auf Knopfdruck.
Ist Design Thinking der Heilige Gral der Ideenfindung?
Die Prinzipien hinter Design Thinking sind nicht neu. Designer aller Fachrichtungen lernen diese seit Jahrzehnten als Basiskönnen im Laufe ihres Studiums. Design Thinking fasst diese im Grunde nur zu einem Prozess zusammen. Dabei setzt Design Thinking auf drei ideenfördernde Säulen:
- Einsatz eines interdisziplinären Teams (Quereinsteiger sind auch gute Querdenker)
- Rasches Ausprobieren mit Prototypen und Anwendern (schnell scheitern, dann besser machen)
- Kreativitätsförderndes Umfeld (Ideenräume und Freiräume)
Dabei stellt sich die Frage, in wie weit Design Thinking das Ideal der Ideenfindung ist. Und ernüchternd muss man feststellen:
- Ein Patentrezept für das Zeugen phänomenaler Ideen gibt es nicht.
- Die Prinzipien von Design Thinking sind wirkungsvoll, aber das Konzept ist nicht zuende gedacht.
Kreativität ist ein Mix aus Talent und Anwendung von passenden Techniken. Wobei Technik den größeren Anteil hat, wenn es um konkrete Innovationen mit Kundennnutzen geht. Und da liegt das Potential, um Design Thinking auf die nächste Evolutionsstufe zu heben…
Multisensorik als Schlüssel für bessere Ideen
Ideen entstehen, wenn Gefühle zu bewussten Gedanken werden und wir sie formulieren können. In diesem Moment lassen sie sich diskutieren und weiterentwickeln. Doch die Schwelle zum Bewusstsein ist hoch und das Limbische System bewertet jeden Sinneseindruck genau auf seine Relevanz. Diese Bewertung führt dazu, dass vieles nur ein „Bauchgefühl“ bleibt und es nie in die bewusste Wahrnehmung schafft. Doch je mehr Sinne addiert werden, um so relevanter werden die Wahrnehmungen und um so größer wird die Chance auf eine entsprechend hohe Bewertung durchs Limbische System. Testen Sie es selber: Drucken Sie diesen Text aus und nehmen Sie einen Stift, um sich interessante Passagen zu markieren. Sie werden vieles deutlich besser verstehen und einige Ansätze „weiterspinnen“. In Ihren Händen steigt die von Ihnen gefühlte Relevanz dieses Textes.
Für die Ideenfindung bedeutet dies, dass möglichst viele Sinne angesprochen werden müssen, um das Hirn auf Trab zu bringen. Intuitiv passiert dies bei den klassischen Design-Thinking-Techniken mehr oder weniger bei der Nutzung von Kreativräumen und beim Bau von Prototypen mit Lego, Knetgummi & Co. Doch das ist an dieser Stelle weder beabsichtigt noch kontrolliert.
Design Thinking 2.0 — Installieren Sie jetzt Ihr Upgrade
Für Design-Thinking-Jünger ist der nächste wichtige Schritt, die vorhandenen Prozesse mit multisensorischen Werkzeugen anzureichern. Tools, die möglichst drei oder mehr Sinne ansprechen. Und möglichst immer den Tastsinn, der auch Wahrheitssinn genannt wird.
Dabei sind multisensorische Kreativbereiche besonders attraktiv, da Sie hier bereits ein Arbeitsumfeld haben, in dem es um die Entwicklung von Ideen geht. Aber auch einfache Boardsysteme oder der Einsatz von analogen Kommunikationsmitteln (bspw. iCube) dienen der Multiplikation der Ideenausbeute. Ganz wichtig ist, dass Sie Ihr gesamtes Unternehmen mit multisensorischen Tools durchweben. Erst dann erreichen Sie alle Mitarbeiter und die Ideen in deren Köpfen.
Sie werden überrascht sein, wie viel Potential im Thema Design Thinking noch steckt, wenn Sie Ihr „multisensorisches Upgrade“ einmal installiert und gestartet haben.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=28&v=hbR_yVlpJkU
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