Termintreue


Termintreue

Versprochen ist versprochen

Termintreue Definition*

Termintreue ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die die Abarbeitung der eingehenden Bestellungen auswertet auf die Pünktlichkeit, mit der die vereinbarten Termine eingehalten werden.

Die Entscheidungen von Unternehmen, vor allem Einkäufern, bewegen sich stets in einem Spannungsdreieck, das von den Begriffen Kosten, Qualität und Termintreue geprägt ist. Manche zählen die Termintreue mit zur Qualität; in der Tat ist die Termintreue ein Parameter, der z. B. in formalisierte Lieferantenbewertungen eingeht.

Faktoren für Termintreue*

Die Termintreue eines Unternehmens wird von vielen Faktoren beeinflusst:

  1. Ausbildung der Mitarbeiter
  2. Ausstattung der Arbeitsplätze mit den sachgerechten Instrumenten und Werkzeugen
  3. Fertigungstiefe / Anzahl der durchschnittlichen Arbeitsgänge eines Produktes
  4. Fertigungs-Durchlaufzeit
  5. Branchen-Gegebenheiten und -Gewohnheiten
  6. Markt-Veränderungen wie Umsatz- und Nachfrage-Schwankungen, auch
    1. in den Zuliefer-Märkten (z. B. hohe Stahlpreise und schlechte Verfügbarkeiten im Jahr 2005)
  7. Zufälligkeiten, wie Maschinenschäden, plötzliche Kündigung oder Krankheit wichtiger Mitarbeiter

Termintreue verbessern

Termintreue durch Durchlaufzeit verringern*

Das Ziel in der Fertigung sollte es immer sein, die Kosten eines Fertigungsauftrages so gering wie möglich zu halten. Dies kann unter anderem durch Reduzierung der Durchlaufzeit erreicht werden, wobei bei der Reduzierung die Qualität der Fertigung nicht beeinträchtigt werden darf.

  • Es gibt zum einen die Möglichkeit, die Kapazität eines Arbeitsplatzes zu erhöhen. Durch die höhere Kapazität kann in gleicher Zeit mehr gefertigt werden (Durchsatz). Das Konzept ist nur an Engpässen sinnvoll (siehe: Theorie der Einschränkungen, Flaschenhals (Logistik), Produktionsprogramm)
  • Zum anderen kann der Durchsatz durch eine höhere Intensität vergrößert werden (zum Beispiel Erhöhung der elektrischen Leistung), da der Zusammenhang zwischen Durchlaufzeit und Durchsatz invers ist. Die Möglichkeiten sind meist aber gering, da normalerweise die optimale Leistung von Anlagen und das beste Arbeitstempo für den Menschen bereits eingeplant ist.
  • Um Rüstzeit zu sparen, können gleichartige Aufträge, die zeitnah gefertigt werden sollen, zu einem Auftrag (Los) zusammengefasst werden. Dadurch entsteht nicht für jeden Auftrag die Rüstzeit, sondern nur für den ersten. Durch die Erhöhung der Losgröße kann die durchschnittliche Durchlaufzeit pro Stück am einzelnen Arbeitssystem verringert werden; die Durchlaufzeiten für die Aufträge und die durchschnittlichen Durchlaufzeiten können sich dadurch aber wegen der zusätzlichen Warte- und Liegezeiten deutlich erhöhen. Losbildung beeinträchtigt auch die Flexibilität und die Lieferbereitschaft.
  • Die wesentlichen Potenziale liegen daher in der Organisation der Auftragsabwicklung und der Arbeitsorganisation. Zum Beispiel zielen die Konzepte One-Piece-Flow und Chaku-Chaku auf Durchlaufzeitreduzierung in variantenreicher Serienproduktion.
  • Die Transportzeiten lassen sich (geringfügig) reduzieren, indem die Produktionsanlagen sinnvoll angeordnet werden und hochfrequente Transportsysteme eingesetzt werden.
  • Werden von einem Produkt Teillose zum Transport (Transportlos <> Fertigungslos) gebildet, kann durch Überlappen von Arbeitsgängen ein erstes Teillos an Arbeitssystem B bereits weiterverarbeitet werden, während Arbeitssystem A das zweite Teillos fertigt. Im Idealfall ist man wieder bei One-Piece-Flow und Chaku-Chaku.

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