Fragetechniken


Fragetechniken

Moderatoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Leitung von Verbesserungsprojekten, Workshops und Risikoanalysen. Die effektive Kommunikation mit den Teilnehmern ist von höchster Bedeutung, um wertvolle Informationen zu gewinnen, Erkenntnisse zu fördern und fundierte Entscheidungen zu treffen. Fragetechniken sind daher ein unverzichtbares Instrument für jeden Moderator, um den Gesprächsfluss zu steuern und eine produktive Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Die Bedeutung von Fragetechniken für Moderatoren

  • Informationsgewinnung: Fragetechniken ermöglichen Moderatoren, gezielte Fragen zu stellen und relevante Informationen von den Teilnehmern zu erhalten. Dadurch wird ein umfassendes Verständnis des Themas ermöglicht, was als Grundlage für fundierte Entscheidungen dient.
  • Aktives Zuhören: Durch geschicktes Einsetzen von Fragetechniken zeigen Moderatoren den Teilnehmern, dass ihre Meinungen und Beiträge geschätzt werden. Dies fördert aktives Zuhören und stärkt die zwischenmenschliche Verbindung.
  • Konfliktlösung: Fragetechniken ermöglichen es Moderatoren, schwierige oder konfliktreiche Situationen zu bewältigen, indem sie klärende Fragen stellen und zu einer gemeinsamen Lösungsfindung beitragen.
  • Kreativitätsförderung: Moderatoren können mithilfe von Fragetechniken die Kreativität der Teilnehmer anregen, indem sie Fragen stellen, die zum Nachdenken anregen und neue Ideen hervorbringen.

Arten von Fragetechniken für Moderatoren

  • Offene Fragen: Offene Fragen sind in der Moderation besonders nützlich, da sie den Teilnehmern erlauben, ausführlich zu antworten und ihre Ideen und Perspektiven umfassend darzulegen.
  • Geschlossene Fragen: Geschlossene Fragen eignen sich gut, um klare und präzise Antworten zu erhalten und spezifische Informationen zu klären.
  • Alternativfragen: Alternativfragen bieten den Teilnehmern begrenzte Antwortmöglichkeiten und können bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein.
  • Rhetorische Fragen: Rhetorische Fragen können verwendet werden, um bestimmte Punkte zu betonen und die Teilnehmer zum Nachdenken anzuregen.
  • Hypothetische Fragen: Hypothetische Fragen helfen Moderatoren, mögliche Szenarien zu erforschen und potenzielle Konsequenzen zu analysieren.

Weitere Fragetechniken für Moderatoren

  • Skalierungsfragen: Moderatoren von Verbesserungsprojekten können Skalierungsfragen verwenden, um die Meinungen und Bewertungen der Teilnehmer auf einer Skala zu erfassen und den Fortschritt zu verfolgen.
  • Zirkuläre Fragen: Zirkuläre Fragen erlauben es Moderatoren, verschiedene Perspektiven einzubeziehen und komplexe Zusammenhänge zu beleuchten.

Fragetechniken für Moderatoren: Wer fragt, führt

Wer fragt, führt. Man kann mit geeigneten Fragetechniken systematisch Informationen beschaffen, Situationen klären und Missverständnisse ausräumen. Fragen dienen aber auch als Mittel der Gesprächsführung, um kreative Prozesse zu fördern, Meetings zu leiten, Teams zu coachen und zu motivieren., Probleme zu lösen, etc.

Fragetechniken für Moderatoren: Wer fragt, führt.

Oft assoziiert man Fragetechniken mit Führungskräften in ihrer Mitarbeiterführung oder Verkäufer bei ihren Verkaufsgesprächen. Aber jeder Mitarbeiter hat in seinem Arbeitsgebiet geeignete Situationen, Fragetechniken konstruktiv anzuwenden. Ganz wesentlich hilft dies in Workshops, Meeting und Arbeitsgruppen, z.B. als Moderator.

Oftmals geht es bei moderierten Arbeitsgruppen um das Erarbeiten kreativer Lösungen. Hier hilft es oft wenig, mit Aussagen zu früh die Kreativität zu blockieren. Vorgegebene Lösungen führen häufig zu einem „not invented here-Syndrom“. Eine Lösung wird alleine deshalb abgelehnt, weil die betroffenen Personen nicht in den Findungsprozess eingebunden waren. Besser ist es, durch geschickte Fragen das Gespräch zu lenken und die Gesprächspartner selbst zu der Erkenntnis kommen lassen. Aber offene Fragen führen auch zu offenen Antworten, die manchmal in unerwartete Richtungen gehen. Hier ist auch das Vertrauen in die Kollegen und Mitarbeiter wichtig, dass sie sinnvolle und realistische Lösungen finden. Und diese können durch geschickte Fragen wiederum plausibilisiert werden.

Viele Menschen haben früh in der Kindheit gelernt, nicht so viel zu fragen. Andererseits sagt schon die Sesamstraße: „wer nicht fragt, bleibt dumm“. Wichtig ist ein häufiges Üben, z.B. mit Ratespielen. Das stärkt die Fähigkeit, systematisch ein Problem bzw. besser eine Lösung zu erarbeiten. Wenn beispielsweise der Moderator ein bestimmtes Gesprächsziel verfolgt, kann er die geeignete Fragetechnik situationsbezogen anwenden, um es zu erreichen. Dazu hat er sich einen Methodenkasten der Fragetechniken aufgebaut. Darin sind einfache, geschlossene Fragen, aber auch offene Fragen mit den verschiedene W-Fragewörtern. Im Detail verwenden wir diese Fragen als Einstiegsfragen zur Öffnung eines Gesprächs oder als Rückfragen zur Konkretisierung un Plausibilisierung von Aussagen. Es gibt hypothetische Fragen und paradoxe Fragen, zirkuläre Fragen und Zukunftsfragen, und, und, und.

Und der Teufel steckt im Detail: Möchte ich auf meine geschlossene Ja/Nein-Frage ein Ja oder ein Nein hören? Welche Antwort hilft am besten im weiteren Gespräch? Entsprechend formuliere ich die Frage. Auch in der Fragetechnik gelten grundlegende Kommunikationsregeln, z.B. die 4 Seiten einer Nachricht von Friedemann Schulz von Thun.

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Auch Fragetechniken können den Gesprächspartner in eine defensive Situation oder gar in eine gefühlte Niederlage bringen. Fragen können Machtpositionen stärken („Wissen Sie eigentlich, wer ich bin?“), mit Small Talk Beziehungen aufbauen („Sind Sie gut hergekommen?“, „Welche Erwartungen verbinden Sie mit Ihrem Besuch?“) und sie können das tolle Erfolgsprodukt der nächsten Jahre entwickeln („Wie würden wir das Problem lösen, wenn wir keine finanziellen oder technischen Restriktionen hätten?“). Es wird zweierlei deutlich

  1. Fragen sind ein mächtiges Instrument in vielen beruflichen und auch privaten Situationen.
  2. Fragetechniken sind nicht trivial. Sie müssen gelernt und geübt werden.

Fragetechniken sollten daher deutlich intensiver Bestandteil der Arbeitsmethodik vieler Berufsgruppen sein, sowohl der Verkäufer, Führungskräfte und Moderatoren, als auch der Buchhalter, Programmierer und Logistiker und vieler anderer. Würde dies den Arbeitsfluss und damit die Wertschöpfung deutlich verbessern?

Fragetechniken & Moderationstechniken

Fragetechniken können ein Gespräch nicht nur leiten und lenken, Sie beeinflussen auch maßgeblich den Verlauf und dienen darüber hinaus auch der Ziel- und Ergebniserreichung. Fragetechniken halten das Interesse der Zuhörer aufrecht und dienen zusätzlich der Informationsgewinnung und der Teilnehmeraktivierung. Darüber hinaus geht die Herrschende Lehre vom dreigliedrigen Modell der Moderationstechnik aus.

Was ist Moderationstechnik?

Die Moderationstechnik ist eine aus vielen verschiedenen Richtungen und Quellen entstandene Kommunikationsmethode für die Arbeit in und mit Gruppen und Teams. Die Moderationstechnik basiert dabei auf drei wichtigen Grundprinzipien.

Durch die Anwendung dieser drei Grundprinzipien entsteht die aktive Beteiligung aller Teilnehmer in Diskussions- und Problemlösungsprozessen, und damit auch die Motivation und Identifikation der Teilnehmer mit den erreichten Ergebnissen.

Gleichzeitig wird durch das strukturierte Vorgehen erreicht, dass Gruppen bessere Ergebnisse in kurzer Zeit mit höherer Teilnehmerzufriedenheit erarbeiten.

Die Grundprinzipien der Moderationstechnik sind…

Visualisierung

Unter Visualisierung versteht man die optische Darstellung von Informationen in vereinfachter Form. In den meisten Kommunikationsprozessen nutzen wir nur unseren Sinn fürs Hören, das Ohr. Durch die optische Darstellung von Informationen für das Auge kann die Aufmerksamkeit, Konzentration und das Merkvermögen erheblich gesteigert werden.

Vorteile der Visualisierung:

  • erleichtert gleiche Interpretation von Aussagen
  • Aussagen werden knapp visualisiert, keine Überforderung der Aufnahmekapazität
  • Zustimmung, Ablehnung und Häufungen können Sichtbar gemacht werden
  • trägt dazu bei, dass sich Teilnehmer mit Ergebnis identifizieren
  • sieht seinen eigenen Beitrag, Prozess des Entstehens
  • Optische Unterstützung von schwierig zu vermittelnden Sachverhalten

Strukturierung

Eine gute Struktur erleichtert das Bearbeiten der Problemstellung bzw. der Tagesordnungspunkte. Zudem vereinfacht es den anschließenden Dokumentationsprozess und hilft den Fokus auf den geplanten Themenfeldern zu halten. Ein guter Moderator wird im Vorfeld stets eine Ablaufstruktur für seine Veranstaltungen anlegen und versuchen diese im Meeting beizubehalten.

Gute Vorbereitung und logische Strukturen helfen

  • beim Bearbeiten auch komplexer Sachverhalte

Teilnehmeraktivierung

Mit verschiedenen Mitteln und aktivierenden Methoden bietet sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Gelegenheit, sich selbst mehr in den Fortbildungsprozess einzubringen und dadurch den Lernprozess zu fördern. Dies gilt es durch den Moderator aktiv zu fördern und jedes einzelne Gruppenmitglied in den Prozess einzubinden.

Im Rahmen von Workshops können zahlreiche aktivierende Methoden praktisch eingesetzt werden, um

  • die Konzentration und Aufmerksamkeit gezielt zu steigern.
  • Ergebnisse durch das Einbringen aller Teilnehmer zu legitimieren und für alle tragbar zu gestalten.
  • Anschauungen und Meinungen aller Teilnehmer zu berücksichtigen.
  • ideale Lernvoraussetzungen für alle Teilnehmer zu gestalten.

Fragetechniken „Technisches Ishikawa

Die beispielhaft aufgeführten Fragenkataloge lassen sich insbesondere gut anwenden, wenn Klarheit über die relevanten Einflussfaktoren auf das Problem oder den Fehler besteht. Diese sind nicht regelmäßig neu zu finden, sondern lassen sich in einem Katalog von Einflussfaktoren und korrespondierenden Fehlerursachen zusammenfassen.

Besonders anschaulich wird dies beim Ishikawa Diagramm deutlich; für eine möglichst genaue Beschreibung der Ursachen sind die gängigen Einflussfaktoren schnell zur Hand: Mensch, Maschine, Material, Messmittel, Mitwelt, Management, etc.

Diese könnte man durchaus in einem nahezu abschließenden Katalog zusammentragen und bei jedem Einsatz einer vollständigen Prüfung unterziehen.

Was ist ein technisches Ishikawa?

Schon komplizierter und ein ganz großes Stück ausführlicher wird es, wenn wir nicht einen Prozess betrachten sondern z.B. Einflussfaktoren auf eine Konstruktion finden wollen. In diesem Fall spricht man vom technischen Ishikawa mit nahezu unbegrenzten Einflussfaktoren, die eine Ursache in der Konstruktion darstellen können.

Auch diese Einflussfaktoren lassen sich in einem Katalog sammeln, dieser wird jedoch aus praktischen Gründen nicht regelmäßig vollständig überprüfbar sein.

Auch hier besteht umso mehr kein Anspruch auf Vollständigkeit, ein Katalog ist im praktischen Einsatz kontinuierlich zu erweitern.

#technisches ishikawa

Die Einflussfaktoren beim technischen Ishikawa

Sind die relevanten Einflussfaktoren über den Katalog identifiziert, können anschließend Ursachen mit einer bestimmten Wirkung auf die Konstruktion betrachtet werden.

Von der Frage ausgehend: „Hat die Dimensionierung, die Toleranz, die Geometrie, etc. einen Einfluss auf das Bauteil?“ sind die Ursachen häufig schnell zu erkennen.

Der große Vorteil beim Arbeiten mit vorkonfektionierten Katalogen ist die schiere Vielzahl an möglichen Einflussfaktoren; in einer praktischen Moderationssituation werden in der Regel nur ein Bruchteil aller relevanten Einflüsse überhaupt erst bedacht.

#zitat

Gibt es dumme Fragen?

Wir bringen schon unseren Kindern bei, es gibt keine dummen Fragen auf der Welt! So wollen wir sie ermuntern, stets wissbegierig zu bleiben, ihren Horizont zu erweitern und sich möglichst lange ihre Neugier zu erhalten.

Im Laufe des Lebens ändert sich diese Ansicht aber auf beiden Seiten; Kinder werden erwachsen und treten ins Berufsleben ein, mit all seinen Regeln und Konventionen. Schnell verliert sich hier die Neugier und macht bewährten Strategien und eingefahrenen Routinen Platz.

Aber auch Eltern werden älter und so manch einer kann Anekdoten davon erzählen, wie er zu der Gewissheit gelangt ist: „Doch! Es gibt sehr wohl auch dumme Fragen!“

Allerdings wollen wir in diesem Zusammenhang das Augenmerk auf einen weiteren Aspekt dieses Gedankens lenken. Als dumme Fragen können auch Fragen bezeichnet werden, die eine ungewollte Reaktion hervorrufen.

Fragen haben bestimmte Funktionen! Mehr dazu erfahren Sie in unserem Buch zu den gängigsten Fragetechniken für Moderatoren. Wird nun, häufig auch unbeabsichtigt, eine Frage gestellt, die eine negative Funktion auf die Gruppe ausübt, so sprechen wir zumindest von „zu vermeidenden“ Fragen.

Stellen Sie sich vor, der Moderator hinterfragt unbeabsichtigt einen Redebeitrag, ohne zu wissen, dass gerade dieses spezielle Thema oder der „in Frage gestellte“ Mitarbeiter im Unternehmen bereits eine Vorgeschichte haben. Der Mitarbeiter oder das vermeintlich kritisierte Projektteam fühlen sich auf den Schlips getreten! Diese Frage können wir im Kontext zumindest als vermeidbare Frage bezeichnen.

Somit lässt sich abschließend sagen, dass Fragen mit einer bestimmten Funktion in einem bestimmten Kontext, durchaus auch als dumme Fragen bezeichnet werden können.

Zitate und Sprichwörter zum Thema „Fragen & Antworten“

Fragetechniken für Moderatoren: Gut gefragt, ist fast gelöst

Fragetechniken können ein Gespräch lenken und leiten, den Verlauf beeinflussen oder verhindern, dass Konversationen sich ergebnislos im Kreis drehen.

Merke: „Wer fragt, der führt!“

Durch die geschickte Auswahl der Frageform bestimmt der Fragesteller den Grad der Einflussnahme auf die Moderation oder die erhaltene Information.

Fragetechniken für Moderatoren: Gut gefragt, ist fast gelöst

Fragen sollten, sofern eine möglichst sachliche und transparente Kommunikation angestrebt wird, so formuliert werden, dass der Adressat sie leicht beantworten kann.

Zum Erreichen dieses Ziels können Moderatoren mehrere Kategorien von Fragen / Fragetechniken nutzen:

  • Problem-, (Ursachen-) & Lösungsorientierte Fragetechniken,
  • Ressourcenorientierte Fragetechniken
  • Zielorientierte Fragetechniken

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