Elektrostatische Entladungen, auch als Electrostatic Discharge (ESD) bezeichnet, entstehen aufgrund erheblicher Unterschiede im elektrischen Potential. Diese Entladungen können als Spannungsdurchschläge auftreten und sind mitunter als Funken sichtbar. Sie erzeugen einen kurzzeitigen, starken elektrischen Strom und können entzündliche Materialien in Brand setzen. Unter ungünstigen Bedingungen können sie sogar Brände oder Explosionen verursachen und Menschen durch elektrische Schläge gefährden. Eine weitere unerwünschte Konsequenz elektrostatischer Entladungen besteht in der Beschädigung elektrischer Bauteile in elektronischen Geräten, wobei insbesondere Feldeffekttransistoren anfällig sind.
Die Hauptursache für diese Potentialunterschiede ist oft die Aufladung durch Reibungselektrizität, die auch als triboelektrischer Effekt bekannt ist, oder durch Influenz. Ein gutes Beispiel für Reibungselektrizität ist das Aufladen einer Person, die auf einem Teppichboden geht. Bei einer Luftfeuchtigkeit unter 20 % kann eine Person eine Aufladung von bis zu 35.000 Volt erreichen, während diese bei einer Luftfeuchtigkeit über 65 % auf weniger als 1.500 Volt sinkt.